Steht bald ein Wechsel in der Drogenpolitik bevor?

Die Augsburger Allgemeine sprach mit DHV-Geschäftsführer Georg Wurth anlässlich der möglichen Neubewertung von Cannabis durch die Weltgesundheitsorganisation WHO.

Der Hanfverband reagiert verhalten optimistisch
Der führende Lobbyverband für die Legalisierung von Cannabis, der Deutsche Hanfverband, reagiert eher unaufgeregt auf diese Entwicklungen. Dessen Chef Georg Wurth sagt: “Nur wegen dieser Meldung haben wir noch keine Sektkorken knallen lassen.” Denn eine Empfehlung der WHO an die Vereinten Nationen würde nicht automatisch eine globale Cannabislegalisierung bedeuten.

Dennoch spricht Wurth von einer “positiven Entwicklung”. Denn die Drogenpolitik vieler Länder basiert bislang auf einer Klassifizierung der UN aus den frühen 1960er-Jahren, derzufolge Cannabis in erster Linie als gefährliche Droge anzusehen ist und damit auf gleicher Ebene mit Opiaten steht. “Dank der Forschung wissen wir mittlerweile jedoch mehr als vor 60 Jahren”, sagt Wurth.

“Das ist ein Prozess, der langfristig zu beobachten ist und keine schnellen Änderungen herbeiführen wird”, sagt Wurth.

Wurth, der sich seit rund 20 Jahren für eine Lockerung der Cannabisrestriktionen einsetzt , geht fest von einer vollständigen Freigabe der Droge in den kommenden Jahren in Deutschland aus: “Tatsächlich rechne ich mit einem ähnlichen Dominoeffekt, wie man ihn beispielsweise im Falle der Gleichstellung der gleichgeschlechtlichen Ehe oder auch beim Mauerfall beobachten konnte”, erklärt Wurth.

Auch im Bundestag bleibt das Thema aktuell
Als bemerkenswerte Impulse sieht Wurth zudem drei Anträge, die derzeit im Bundestag auf dem Tisch liegen und auf eine liberalere Drogenpolitik abzielen. Sowohl die Grünenfraktion als auch FDP und die Linke haben entsprechende Papiere eingereicht. “Interessant ist dabei auch, dass sich die SPD bislang offen und gesprächsbereit zeigt”, sagt Wurth.


Kommentare

2 Antworten zu „Steht bald ein Wechsel in der Drogenpolitik bevor?“

  1. Hans Wurst

    Klar, die SPD greift derzeit
    Klar, die SPD greift derzeit nach jedem Strohhalm der sie aus dem Umfragetief holt – das ist keine innere Überzeugung wenn man sich die Nasen so anschaut… Sobald sie die Stimmen im Sack haben, werden sie wieder umschwenken, soviel ist sicher

  2. Hans Wurst

    Klar, die SPD greift derzeit
    Klar, die SPD greift derzeit nach jedem Strohhalm der sie aus dem Umfragetief holt – das ist keine innere Überzeugung wenn man sich die Nasen so anschaut… Sobald sie die Stimmen im Sack haben, werden sie wieder umschwenken, soviel ist sicher