»Keine Legalisierung ohne gesellschaftliche Akzeptanz«

DHV-Geschäftsführer Georg Wurth gab der jungle world ein ausführliches Interview, in dem es unter anderem um die Legalisierung, Modellversuche und die "Klarer Kopf. Klare Regeln!" Führerschein-Kampagne geht.

Ganz und gar nicht. Bei der Gesetzesänderung handelt es sich ja nur um den medizinischen Konsum. Für die restlichen Konsumenten hat sich mit dem neuen Gesetz nichts geändert. Im Gegenteil. Normale Konsumenten werden nach wie vor verfolgt, sogar ­rekordmäßig. Im vergangenen Jahr gab es mehr Strafverfahren wegen einfacher konsumbezogener Cannabisdelikte als je zuvor. Die Führerscheinfrage ist zum Beispiel immer noch nicht geregelt. Unsere aktuelle Kampagne »Klarer Kopf. Klare Regeln!« resultiert aus dem Wunsch nach mehr Gerechtigkeit, mehr Verhältnismäßigkeit und Sicherheit im Straßenverkehr. Tausende Cannabiskonsumenten verlieren jedes Jahr ihren Führerschein – und das oftmals obwohl sie gar nicht unter messbarer aktiver Wirkung am Steuer sitzen oder gar nicht am Straßenverkehr teilnehmen. Das hat natürlich Auswirkungen, wenn die Leute sowas in den Akten stehen haben und teilweise sogar dafür bestraft werden. Es fehlt einfach der legale Handel mit einer geprüften Qualität, denn Streckmittel und verunreinigtes Gras sind eine Gesundheitsgefährdung und der Schwarzmarkt fördert auch kriminelle Strukturen.

[…]

Den konkreten Vorschlag haben die Grünen mit dem Cannabiskontrollgesetz geliefert. Das wurde Anfang Juni allerdings vom Bundestag in zweiter Lesung abgelehnt. Cannabis soll nach der Idee des Kontrollgesetzes nicht überall zu haben sein, sondern nur unter strengen Jugendschutz- und Verbraucherregeln in Fachgeschäften käuflich. Das ist sinnvoll für Cannabis wie auch für Alkohol und Tabak. Es sollte auch eine Konsummöglichkeit vor Ort geben, ähnlich wie in holländischen Coffeeshops. Warum sollte man Bier zusammen in der Kneipe trinken dürfen, aber kein Cannabis rauchen? Das gehört zu der Kultur dazu. Werbeeinschränkungen soll es geben. Sodass man am Ende einen vernünftig regulierten Markt hat und darum geht es ja. Momentan haben wir einen völlig ­unregulierten Schwarzmarkt. Deshalb müssen Regeln her und das bringt die Legalisierung.


Kommentare

2 Antworten zu „»Keine Legalisierung ohne gesellschaftliche Akzeptanz«“

  1. caroline bischoff

    der bundestag stimmte dem
    der bundestag stimmte dem antrag der grünen zu,
    der bundesrat stimmte mit den stimmen der grün – regierten ländern nicht zu,
    sondern : enthielt sich.
    so kann das nichts werden !
    +
    jetzt :
    die grünen mitsamt der fdp wollen : thc legalisieren für : jamaika !

  2. caroline bischoff

    der bundestag stimmte dem
    der bundestag stimmte dem antrag der grünen zu,
    der bundesrat stimmte mit den stimmen der grün – regierten ländern nicht zu,
    sondern : enthielt sich.
    so kann das nichts werden !
    +
    jetzt :
    die grünen mitsamt der fdp wollen : thc legalisieren für : jamaika !