Cannabis: Legalisierungspläne sorgen für erregte Debatten

Der Bayerische Rundfunk berichtet im Rahmen der laufenden Sondierungsgespräche über die Debatten um die Cannabis-Legalisierungspläne der verhandelnden Parteien. In dem Zusammenhang sprach der Autor mit DHV-Sprecher Georg Wurth und ließ dessen Einschätzung im Artikel einfließen. Das vollständige Interview ist zum Anhören als Audiobeitrag im Artikel eingebettet.

“Der Sekt ist bei uns schon kaltgestellt, kann man fast sagen”: Hochstimmung beim Deutschen Hanfverband: Bei den laufenden Sondierungsgesprächen zwischen SPD, Grünen und FDP zeichnet sich eine Legalisierung von Cannabis ab. Pressesprecher Georg Wurth zeigt sich gegenüber dem BR begeistert: “Das ist ein tolles Zeichen nach vorne, da wären wir super glücklich.” Nicht überzeugt ist Wurth allerdings vom FDP-Vorschlag, wonach Cannabis künftig in Apotheken verkauft werden könnte: “Dann müssten die ja auch Bier und Schnaps verkaufen. Das fände ich unpassend.” Er sei vielmehr dafür, sich aus anderen Ländern die “besten Dinge rauszusuchen”.

In Uruguay zum Beispiel gehöre der Eigenanbau zur Legalisierung dazu. Dort und in Spanien gebe es “Anbau-Clubs”, die die Pflanzen gemeinsam pflegten, allerdings nicht kommerziell vermarkteten. Fachgeschäfte sollten allerdings den “Kern” einer Reform ausmachen: “Wir reden immer auch über einen legalen Markt, der reguliert ist, nicht nur von einem Ende der Strafverfolgung.” Den “Superkommerz” in den Vereinigten Staaten samt aggressiver Werbung lehnt der Hanfverband ab: “Werbung für Rauschmittel finde ich grundsätzlich keine gute Sache”, so Wurth im BR-Interview. Aus den Niederlanden empfiehlt er die “Kneipenkultur für Hanffreunde”: “Gemeinsam konsumieren ist weniger riskant als allein zuhause.”