Cannabis-Konferenz in Berlin – “Alle wissen, da kommt ein großer Markt”

RBB widmet sich der International Cannabis Business Conference und sprach diesbezüglich auch mit DHV-Geschäftsführer Georg Wurth, der über Hürden bei der Vergabe sowie das Potenzial des deutschen Medizinalhanfmarktes sprach.

Der weltweit zweitgrößte Markt für Cannabis könnte nach den USA in Deutschland entstehen. Dafür müsse man hierzulande anfangen können, Cannabis zu produzieren, “damit wir da nicht wieder einen Zukunftsmarkt verpassen.” Dieser Ansicht ist Georg Wurth. Er ist Geschäftsführer des Deutschen Hanfverbands und einer der Redner auf der Internationalen Cannabis Business Conference (ICBC). Die Konferenz startete am Mittwochabend in Berlin im Maritim ProArte Hotel in der Friedrichstraße in Mitte.

Deutschland hätte Chancen auf einen großen Cannabis-Markt, weil es weltweit noch nicht so viele Länder gibt, in denen Cannabis als Medizin erhältlich sei, so Wurth. Der Markt in Kanada sei derzeit viel größer; auch in Israel gebe es einen Markt, “die haben schon viele Jahre diese Cannabis-Programme”, so Wurth im rbb-Inforadio. “Und bei uns geht es gerade erst los – und es gibt bei uns steile Steigerungsraten.”

Das Problem hierzulande: Deutsche Unternehmen könnten sich an Ausschreibungsverfahren zum Anbau von Cannabis noch gar nicht beteiligen. Denn: Bei den Ausschreibungen würden Anbau-Erfahrungen vorausgesetzt, die deutsche Unternehmen gar nicht haben können. “Weil das bisher verboten war”, so der Cannabis-Experte. “Die müssen sich also mit anderen Unternehmen zusammentun.” Dafür sei die Konferenz eine gute Möglichkeit.

Bisher komme nur das Geschäft rund um den Cannabis-Anbau gut voran: “Es gibt es noch eine Menge Firmen, die sich drum herum positionieren.” Mit Apps zum Beispiel oder mit Beratung zu Cannabis.

“Alle wissen, da kommt ein großer Markt und alle wollen jetzt mal so ein Gefühl dafür kriegen, wie er kommt und welche Möglichkeiten es da jetzt so gibt”, ist die Meinung vom Geschäftsführer des Hanfverbands.