ABDA: Wenn Cannabis-Abgabe in Apotheken, dann exklusiv

Die Pharmazeutische Zeitung berichtet über die Forderung der Präsidentin der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände Gabriele Regina Overwiening, Cannabis im Falle einer Legalisierung exklusiv über Apotheken zu vertreiben und die Reaktion des Deutschen Hanfverbands zu diesem Vorstoß.

Über das Für und Wider aus heilberuflicher Sicht sowie die Bedingungen zur Abgabe müssten sich die Apotheken nach Meinung der Hanf-Lobby überhaupt keine Gedanken machen, denn Genusscannabis aus der Apotheke – das geht für sie gar nicht. Auch die ABDA-Vorstellung von einer exklusiven Abgabe hält sie für abwegig. »Ich finde es beinahe grotesk, wie die ABDA sich einerseits skeptisch zeigt in Sachen Legalisierung und andererseits gleich das ganze Geschäft exklusiv haben will, wenn es trotzdem kommt«, kritisierte Georg Wurth, Geschäftsführer des deutschen Hanfverbands (DHV), gegenüber der PZ. »Der Apothekerverband hat sich zu sehr an die Bequemlichkeit der Monopolstellung in Sachen Arzneimittelversorgung gewöhnt.« Cannabis als Genussmittel werde seiner Ansicht nach sicher »nicht exklusiv in Apotheken stattfinden«.

Nach Ansicht des DHV soll die Abgabe aber auch nicht in Stellen wie Supermärkten, Tankstellen oder Kiosken stattfinden, sondern allein in lizenzierten Fachgeschäften, die in dieser Form in Deutschland erst noch zu etablieren wären. Dies hatte der DHV bereits in einem Eckpunktepapier Anfang April dargelegt. DHV-Chef Wurth bekräftigte heute: »Der Verkauf von Drogen, die nicht aus medizinischen Gründen, sondern zu Genusszwecken nachgefragt werden, ist meilenweit vom Auftrag der Apotheken entfernt, die Gesundheit der Bevölkerung zu fördern.« Wenn Apotheken Cannabis verkaufen könnten, sähe er »keinerlei Grund mehr dafür, dass sie nicht auch Alkohol und Zigaretten verkaufen sollten«.

Das Argument, dass in Apotheken bei Verkauf und Beratung pharmazeutisches Fachwissen gefragt sei, ließ Wurth hierbei nicht gelten. Dies sei zwar für medizinisches Cannabis zutreffend, »aber kaum für gesunde Cannabiskonsumenten«. Wurth führte aus, die Kunden wollten vor allem wissen, welche Sorte wie wirkt. Sie erwarteten zudem, dass die Person hinter dem Tresen die meisten Sorten aus eigener Erfahrung kennt. Sie wollten sich im Laden wohl fühlen und akzeptiert werden. »Das kann eine Apotheke mit ihren sonstigen Kunden kaum leisten.«.


Kommentare

Eine Antwort zu „ABDA: Wenn Cannabis-Abgabe in Apotheken, dann exklusiv“

  1. Klaus

    Die bisherigen CBD Shops
    Die bisherigen CBD Shops könnten das ja nach entsprechender Schulung machen, CBD oder das andere Gras dann verkaufen. Gibt ja auch alkoholfreies Bier und Schnaps nebeneinander.